Deutschland ist Vorreiter beim Abfallrecycling

In Polen werden immer mehr Abfälle recycelt. Es ist jedoch noch ein weiter Weg, wenn wir es unseren westlichen Nachbarn gleichtun wollen, die seit einigen Jahren führend in Europa sind, was die Abfallverarbeitung angeht.

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Wenn von Deutschen die Rede ist, kommen einem sofort Assoziationen zu Ordnung, Gründlichkeit und Gewissenhaftigkeit in den Sinn (historische Konnotationen ausgenommen). In den 1980er Jahren dachte auf der Westseite der Oder kaum jemand daran, Abfälle zu trennen, geschweige denn zu recyceln. Als sie jedoch merkten, wie sehr sich ihr Handeln auf die Umwelt auswirkte, änderten sie ihre Einstellung um 180 Grad. Ende der 1990er Jahre wurde der Grüne Punkt eingeführt - ein System, das den Umgang mit Verpackungsabfällen veränderte.

Deutschland ist Vorreiter beim Abfallrecycling

Zumindest für die Verbraucher, denn die Hersteller von Verpackungen mussten dafür bezahlen, dass sie die hergestellten Produkte mit dem unverwechselbaren Stempel versehen durften. Je mehr, desto größer war die Verpackung. Wie zu erwarten war, waren sie darüber zunächst nicht glücklich.

Das System des Grünen Punkts hat dazu beigetragen, dass weniger Papier- und Metallverpackungen produziert werden, während Glasverpackungen aus dünnerem Glas hergestellt werden. Dies konnte jedoch nicht gelingen, ohne das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu verändern und sie für die Umwelt um sie herum zu sensibilisieren.

Kürzlich eine der größten amerikanischen Fachzeitschriften griff die Frage des Recyclings in der deutschen Umsetzung auf. Unter Berufung auf Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wies Melissa Eddy darauf hin, dass dort fast 65% an Abfällen zur Beseitigung oder Weiterverarbeitung sortiert werden. Knapp hinter Deutschland liegen Südkorea mit 59% Abfall und die USA mit 35%.

Zum Vergleich stellte der Journalist diese Zahlen den 99% in der Türkei gegenüber. Nur dass dort die Zahl die Menge an Abfall angibt, die auf Deponien landet und nicht recycelt wird.

Ganz so rosig sind die Dinge jedoch nicht. Sogar in unseren westlichen Nachbarländern gibt es "Recycling-Rebellen", die ihren Müll nicht in die Sondermülltonne werfen, sondern in die Restmülltonne und sich über ihre Nachbarn lustig machen, die das Richtige tun.

Aber das sind Ausnahmen. Andere europäische Länder wie Österreich, Belgien, die Schweiz und Schweden sind dem deutschen Beispiel gefolgt und recyceln inzwischen ebenfalls mehr als die Hälfte ihres Abfallaufkommens. Dort hat die "grüne Kampagne" Wirkung gezeigt, denn die bunten Mülleimer sind praktisch überall zu finden - in Zügen und auf Bahnsteigen, auf Plätzen, in Parks, Schulen und sogar in Stadien.

Es ist auch nicht ungewöhnlich, dass jemand die Aufmerksamkeit einer anderen Person auf sich zieht, wenn sie ihren Müll in den falschen Mülleimer werfen will.

Denn Ordnung muss sein.

Foto. toptenz.net

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