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Schienenverkehr als Unterstützung für den Abfalltransport

Spezialist für Abfalllogistik, Speditionskooperationen und Hybridtransporte
Radosław Strzyżewski
"Gute Logistik ist die Kunst der Planung und des Vertrauens" ist das Motto, das Radoslaw bei seiner täglichen Arbeit antreibt. Er weiß sehr genau, dass im Abfalltransportgeschäft nicht nur die Effizienz zählt, sondern auch die Zuverlässigkeit der Geschäftspartner.
Der Abfalltransport spielt bei der Abfallbewirtschaftung eine Schlüsselrolle und hat Auswirkungen auf die Umwelt und die logistische Effizienz. In den letzten Jahren hat das Interesse an der Integration von Schienen- und Straßentransport zur Optimierung des Abfalltransports zugenommen. Dieser Ansatz reduziert nicht nur die CO₂-Emissionen, sondern entlastet auch die Straßeninfrastruktur.
Schienen- und Straßentransport - Vergleich von Lösungen für ein Abfalltransportunternehmen
Straßenverkehr dominiert den Abfalltransport aufgrund seiner Flexibilität und seiner Fähigkeit, kurze Entfernungen und Haus-zu-Haus-Lieferungen zu bewältigen. Er hat jedoch auch Nachteile wie hohe Emissionen, Staus auf den Straßen und Einschränkungen bei der Beförderung großer Abfallmengen.
Schienenverkehr wiederum zeichnet sich durch eine höhere Effizienz über große Entfernungen aus. Er ermöglicht auch die Beförderung großer Mengen von Gütern und geringere CO₂-Emissionen pro Tonnenkilometer. Tatsächlich verursacht der Schienenverkehr etwa 75% weniger CO₂-Emissionen pro Tonnenkilometer als der Straßenverkehr. Laut Daten der Europäischen Umweltagentur (EUA) Auf den Schienengüterverkehr entfallen nur 0,5% der Treibhausgasemissionen des Verkehrssektors in der Europäischen Union. Im Vergleich dazu verursacht der Straßenverkehr 71,71 TTP3T der gesamten Verkehrsemissionen.
Eisenbahntransport für ein Unternehmen, das Abfälle in Österreich befördert - Vorschriften
Wie wir im Mai letzten Jahres berichteten, hat Österreich strenge Rechtsvorschriften eingeführt, die darauf abzielen Erhöhung des Anteils der Schiene am Abfalltransport. Ab dem 1. Januar 2023 müssen ausgewählte Abfälle mit einem Gewicht von mehr als 10 Tonnen mit der Bahn befördert werden. Alternativ kann auch ein anderes Transportmittel mit gleichwertigem oder geringerem Emissionspotenzial verwendet werden. Ursprünglich galt diese Verpflichtung für Transporte über 300 km auf österreichischem Staatsgebiet. Diese Grenze wurde jedoch ab 1. Januar 2024 auf 200 km gesenkt. Ab dem 1. Januar 2026 hingegen wird sie erneut gesenkt, diesmal auf 100 km.
Eine Ausnahme von der Beförderung auf der Schiene besteht, wenn die Summe der Entfernungen zwischen der Anlieferung der Abfälle zum Bahnterminal und der Abholung vom Bahnterminal, die mit Straßenfahrzeugen zurückgelegt werden, 25% oder mehr beträgt, verglichen mit der Länge der Strecke im reinen Straßentransport in Österreich. In solchen Fällen ist die Verpflichtung zur Beförderung auf der Schiene nicht erforderlich.
Beispiele für die Förderung der Verlagerung von der Schiene auf die Straße in anderen Ländern
In Deutschland gibt es ein gut ausgebautes Netz von intermodalen Terminals, die einen effizienten Umschlag zwischen Straßen- und Schienenverkehr ermöglichen. Dadurch können die Vorteile beider Verkehrsträger effektiv kombiniert werden, was zu einer Verringerung von Kosten und Emissionen führt.
Ähnliche Initiativen sind in der Schweiz zu beobachten. Das Land verfolgt seit Jahren eine Verkehrspolitik, die darauf abzielt, den Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Ein Schlüsselelement dieser Strategie ist die Einführung hoher Mautgebühren für Lkw und Investitionen in die Schieneninfrastruktur. Die Einnahmen aus der Maut werden zur Finanzierung von Bahnprojekten wie dem Bau von Alpentunneln verwendet. Dank dieser Maßnahmen werden rund zwei Drittel der alpenquerenden Güter auf der Schiene transportiert.
Darüber hinaus, Die Schweiz hat stark in den Ausbau der Eisenbahninfrastruktur investiertMit dem Bau des Lötschberg- und des Gotthardtunnels konnte der Anteil der Schiene am Güterverkehr erhöht werden. Infolgedessen werden heute rund 72,51 TP3T des alpenquerenden Güterverkehrs auf der Schiene abgewickelt.
Vorteile der Integration von Schienen- und Straßenverkehr
- Der Schienenverkehr verursacht im Vergleich zum Straßenverkehr deutlich weniger Emissionen pro Tonnenkilometer.
- Die Verlagerung eines Teils des Verkehrs auf die Schiene entlastet die Straßeninfrastruktur, reduziert Staus und erhöht die Sicherheit.
- Bei großen Entfernungen kann der Schienentransport kostengünstiger sein, insbesondere bei der Beförderung großer Abfallmengen.
- Die Einhaltung von Vorschriften, wie sie in Österreich eingeführt wurden, kann Unternehmen vor Sanktionen schützen und ihr Umweltimage verbessern.
Herausforderungen und Empfehlungen
Die Integration von Schienen- und Straßenverkehr erfordert Investitionen in die Umschlaginfrastruktur und die Koordinierung zwischen verschiedenen Logistikunternehmen. Unternehmen sollten ihre Lieferketten analysieren, um Optimierungsmöglichkeiten durch die Nutzung des Schienenverkehrs zu ermitteln, insbesondere bei langen Strecken. Die Zusammenarbeit mit lokalen Behörden und Bahnbetreibern kann die Umsetzung effizienter intermodaler Lösungen erleichtern.
Zusammenfassung
Der Schienentransport ist für das Entsorgungsunternehmen eine wertvolle Unterstützung des Straßentransports beim Abfalltransport und bietet ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Beispiele aus Österreich und anderen europäischen Ländern zeigen, dass eine angemessene Regulierung und Investitionen in die Infrastruktur die Nutzung der Schiene in der Abfalllogistik wirksam fördern können. Unternehmen, die in der Abfallwirtschaft tätig sind, sollten erwägen, beide Verkehrsträger in ihren Betrieb zu integrieren. Dies alles, um den heutigen ökologischen und logistischen Herausforderungen zu begegnen.